Während sich die Jugend zum Samstagsdienst mit Zweifelderball aufwärmte, um danach Lasten zu bewegen, bekamen die Führungskräfte des Technischen Zuges die Tagesaufgabe mitgeteilt. Die Bergungsgruppe sollte gemeinsam mit der Fachgruppe Notversorgung/Notinstandsetzung zwei Personen aus einem eingestürzten Bürohaus retten, bevor die Trümmer geräumt werden. Dieses fiktive Szenario wurde in unserem Tunnelsystem, mit einigen weiteren Hindernissen auf dem Weg dorthin, nachgestellt.
Unser Einsatzstellensicherungs-Trupp war unterdessen in Azmannsdorf, um im Auftrag der Feuerwehr an einer Brücke zu messen. Hieraus sollen für künftige Einsatzlagen Erkenntnisse gewonnen werden.
Der Fachzug Führung und Kommunikation führt währenddessen eine Übung zum Aufbau und Betrieb eines Leitungs- und Koordinationsstabes durch. Eine besondere Rolle spielte dabei eine künstliche Intelligenz (KI), die als Schnittstelle zur Außenwelt und als Funker agierte. Basierend auf einem vordefinierten Drehbuch simulierte die KI ein realistisches Unwetter-Szenario, auf das die Fachhelfer des Fachzug Führung und Kommunikation, sowie des Zugtrupps des Technischen Zuges reagieren mussten. Im Verlauf der Übung entwickelte sich das Szenario zudem in Richtung der Einrichtung und Organisation eines Bereitstellungsraums für Einsatzkräfte.
Die Simulation stellte die rund 50 simulierten Einsatzkräfte vor herausfordernde Situationen, die von den realen THW-Helfern mit großem Engagement und Teamgeist gemeistert wurden. Das Besondere an dieser Übung war der Einsatz eines neu entwickelten Systems, das die Interaktion mit der KI ermöglichte und den Helfern eine digitale Oberfläche für ihre Arbeit zur Verfügung stellte. Dieses System wurde von einem unserer Helfer programmiert und erstmals in einer groß angelegten Einsatzsimulation erprobt. Die innovative Technologie ermöglichte es, realistische und dynamische Übungsszenarien zu gestalten, die eine praxisnahe Schulung der Einsatzkräfte förderten.
Durch die Simulation konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, sowohl über den Einsatz künstlicher Intelligenz in Stabsarbeit als auch über die Weiterentwicklung der eigenen digitalen Systeme. Während vieles bereits gut funktionierte, wurden auch Verbesserungsmöglichkeiten erkannt, die in zukünftige Übungen einfließen sollen. Dieser erste Durchlauf mit KI-Unterstützung markiert den Beginn einer neuen Trainingsmethode in unserem Ortsverband. Ziel ist es, das System weiterzuentwickeln und es langfristig als festen Bestandteil der Helferausbildung zu etablieren.