Der eisige Wind ließ die realen Temperaturen um -15 Grad auf gefühlte -25 Grad fallen. Durch die Schneeverwehungen war auch der Winterdienst machtlos. Wurden Straßen geräumt, waren sie innerhalb von Minuten wieder zugeweht.
Gegen 15 Uhr kam der erste Einsatzauftrag: Bergen von querstehenden oder liegengeblieben LKW‘s zwischen der Auffahrt BAB 4 Erfurt West und B4. Die Anfahrt mit dem GKWI erwies sich schon als sehr schwierig, da sich der Verkehr auf den Zufahrtsstraßen in Richtung Autobahn bis an die Stadtgrenzen Erfurts zurück staute.
Aus dem kilometerlangen Stau auf der Autobahn kam dann ein Notruf einer jungen Frau, deren Auto nicht mehr anspringen wollte und das mitfahrende Kleinkind somit der extremen Kälte ausgesetzt war. Nach intensiver Suche entgegen der Fahrtrichtung wurde das Fahrzeug gefunden und das Kind zur nächsten Abfahrt gebracht, wo es an wartende Angehörige übergeben wurde.
Ein weiteres THW-Team kam dann gegen 17 Uhr mit dem MzKW zum Einsatz. Im Bereich der BAB 71 und angrenzenden Landstraßen verursachten liegengebliebene LKW‘s längere Staus und mussten geborgen werden.
Mit Eintreffen der beiden Gruppen gegen 23 Uhr im Ortsverband kam ein Hilferuf der Deutschen Bahn AG. Im Großraum Erfurt waren die Weichen zugeweht und eingefroren, sodass die Fahrgäste stundenlanges Warten bezüglich Weiterfahrt auf dem Erfurter Hauptbahnhof in Kauf nehmen mussten, denn hier war vorerst Endstation.
Das THW wurde gefragt, ob den ca. 300 Fahrgästen heiße Getränke gereicht werden können. Sofort machten sich drei Helfer mit allen zur Verfügung stehenden Getränkebehältern auf den Weg und verteilten zusammen mit Bahnangestellten bis gegen drei Uhr in der Früh warmen Tee an die sehr dankbaren Fahrgäste.
Am 02.12.2010 folgte dann nachmittags vom DB-Notfallmanagement ein weiterer Einsatzauftrag. Hierbei galt es einen umgestürzten Baum auf einer Zufahrtsstraße am Bahnhof Gelberg zu beseitigen, damit der Linienverkehr in diesem Bereich wieder rollen konnte.
Wieder im Ortsverband angekommen, wurde die Einsatzbereitschaft hergestellt und die Helfer konnten am frühen Abend nach 2tätiger Einsatzbereitschaft nach Hause fahren.
Insgesamt waren 14 Helfer mit MTW, GKW I und MzKW im Einsatz.